Blattdüngung und die „4R"-Technik/Leitlinien

Die weltweite Düngemittelindustrie hat das Prinzip des „R-Nährstoffmanagements" eingeführt, um das landwirtschaftliche System nachhaltiger zu gestalten. Die richtige Quelle (right source), die richtige Menge (right rate), der richtige Zeitpunkt (right time) und die richtige Platzierung (right place) der Düngemittel müssen die Effizienz der Düngung erhöhen.

BMS Micro-Nutrients ist der Ansicht, dass die Blattdüngung (umfassende Programme mit allen Nährstoffen und den Mikronährstoffen in chelatierter Form) eine wichtigere Rolle in diesem Konzept verdient. Vollständige ‚Blatt‘-Programme sind nichts anderes als die „4R-Prinzipien", die bis an ihre Grenzen getrieben werden, mit maximalen Vorteilen für die Umwelt und einem reduzierten Kohlenstoff-Fußabdruck.

Die Düngung hat einen enormen Einfluss auf die Produktion und die Rentabilität unseres Agrarsystems. Düngemittel sind für landwirtschaftliche Betriebe unerlässlich, damit sie ausreichend und rentabel produzieren und hochwertige Lebensmittel für alle zugänglich bleiben. Die „4R beste Düngungsmethoden" wurden von der weltweiten Düngemittelindustrie entwickelt, um auf schnelle und effiziente Weise zu verstehen und zu überprüfen, ob die angewandte Düngung optimal ist. Optimal in allen wirtschaftlichen, sozialen und auch ökologischen Aspekten.

• Wirtschaftliche Aspekte: Rentabilität, Kapitalrendite, Quantität und Qualität der Erträge (auch über mehrere Jahre hinweg) usw.
• Soziale Aspekte: landwirtschaftliches Einkommen, Arbeitsbedingungen, erschwingliche Lebensmittel usw.
• Umweltaspekte: Ressourcennutzung, Kohlenstoff-Fußabdruck (CO₂-Emissionen), Boden- und Wasserverschmutzung, Nährstoffverluste, Energieverbrauch usw.

Die 4R dieser Bewirtschaftungspraktiken bedeuten „richtige Quelle", „richtige Menge", „richtiger Ort" und „richtige Zeit" und zielen darauf ab, die Effizienz der Düngung zu erhöhen. Natürlich sind alle dafür, die Effizienz zu optimieren, zu verbessern und zu steigern, aber die jetzt geltenden Richtlinien basieren leider immer noch auf der traditionellen Bodendüngung und zielen hauptsächlich darauf ab, die Effizienz dieser „alten" Art der Düngung zu verbessern, anstatt das gesamte Konzept der Düngung zu überdenken. Die Effizienz der Düngung im Allgemeinen kann noch viel mehr verbessert werden, wenn auch die Blattdüngung ihren wohlverdienten Platz innerhalb dieser Bewirtschaftungspraktiken erhält. Vollständige Blattdüngungsprogramme, bei denen sowohl Hauptelemente (N, P, K), sekundäre Elemente (Ca, Mg, S) als auch Mikronährstoffe (B, Cu, Fe, Mn, Mo, Zn) ausgebracht werden, haben sich als sehr effizient erwiesen und verringern den Bedarf an Bodendüngung! Die Verringerung des Düngemittelverbrauchs im Boden kann von 15-20 % bis zu 100 % reichen, selbst wenn die Düngung des Bodens gut gemanagt wird und die 4R-Best-Practices eingehalten werden.  

Das Leitbild und Ziel von BMS Micro-Nutrients ist es, die Nährstoffe auf die effizienteste Art und Weise zur Pflanze zu bringen, so dass eine minimale Menge an Düngemitteln eingesetzt werden muss, was ganz im Einklang mit dem „R-Nährstoffmanagementsystems" steht. Dank der hohen Qualität und der hohen Pflanzenverfügbarkeit der BMS-Micro-Nutrients-Produkte werden die individuellen vollständigen Blatt-Ernährungsprogramme die „4R-Management-Praktiken" an ihre Grenzen bringen. Das ist der Grund:

1. Richtige Quelle:

Die beste Quelle (= chemische Form des Nährstoffs) ist die Quelle mit der höchsten Pflanzenverfügbarkeit. Die Verfügbarkeit hängt stark mit der Löslichkeit und der Möglichkeit zusammen, nach der Anwendung lange genug löslich zu bleiben, so dass die Pflanze die Möglichkeit hat, es zu absorbieren. Bei Blattanwendungen ist dieser Zeitraum sehr kurz. Die über das Blatt ausgebrachten Elemente werden relativ gut absorbiert, wenn sie in einer Lösung ausgebracht werden. Die Translokation kann dennoch ein Problem darstellen (siehe weiter unten).
Wenn Nährstoffe in den Boden eingebracht werden, kann dieser Zeitraum Tage, Wochen oder sogar Monate betragen. Böden sind komplexe chemische Umgebungen mit vielen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Komponenten. Leider schränken viele dieser Wechselwirkungen ihre Verfügbarkeit für die Pflanzen ein:

• Ein hoher pH-Wert im Boden verringert die Verfügbarkeit von Phosphor und den meisten Mikronährstoffen.
• Auf Böden mit einem hohen Tongehalt kann Kalium gebunden werden,
• Elemente können durch organisches Material freigesetzt oder gebunden werden.
• Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Nährstoffen können auch die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe verringern, z. B. verringert ein Überschuss an P die Verfügbarkeit von Zn im Boden, ein Überschuss an K-Düngung verringert die Verfügbarkeit von Ca und/oder Mg usw.
  Andererseits können leicht lösliche und damit pflanzenverfügbare Nährstoffe wie Nitrate durch Auswaschung und Abfluss leicht verloren gehen und das Oberflächen- und Grundwasser verunreinigen.
  Bei den Spurenelementen kann die Verfügbarkeit durch Chelatbildung erheblich verbessert werden. Chelate schützen die Mikronährstoffe vor Sekundärreaktionen und halten sie löslich. Chelate haben Vorteile für alle Arten von Anwendungen, aber bei der Blattanwendung werden sie nicht nur besser absorbiert als Salze, sondern der größte Vorteil ist, dass sie eine gute Translokation innerhalb der Pflanze haben und somit die gesamte Pflanze nähren und nicht nur die Blätter, auf die die Nährlösung aufgetragen wird. Die Blattanwendung von chelatierten Spurenelementen ist die effizienteste Art, diese Nährstoffe auszubringen. Es werden geringere Mengen benötigt und damit auch weniger Ressourcen (die oft aus dem Bergbau stammen, einer umweltschädlichen Tätigkeit).

Die Chelate von BMS Micro-Nutrients sind einzigartige Formulierungen auf dem Markt, die sie zu den besten pflanzenverfügbaren Produkten auf dem Markt machen. Mehr darüber können Sie auf unserer Website erfahren www.chelal.com

2. Richtige Menge:

Die Berechnung der richtigen Menge muss auf der Grundlage der Nährstoffbilanz des Feldes erfolgen. Die Kultur und der zu erwartende Ertrag bestimmen die Menge an Nährstoffen, die zur Verfügung stehen müssen. Andererseits müssen wir die verfügbaren Nährstoffe auf der Grundlage der Bodenanalyse (Bodenreserven) und die verschiedenen Nährstoffeinträge wie Ernterückstände, organische Einträge, atmosphärische Ablagerungen und Nährstoffe im Bewässerungswasser usw. sorgfältig prüfen. Diese Einträge werden oft unterschätzt, vor allem bei mehrjährigen Pflanzen, deren Wurzeln tiefe Bodenschichten erreichen können. Auch die Verfügbarkeit und die Effizienz der Nutzung von Betriebsmitteln und Bodenreserven durch die Pflanzen müssen berücksichtigt werden. Schließlich muss die Differenz zwischen dem Bedarf der Pflanzen und den verfügbaren Nährstoffen auf die eine oder andere Weise durch Düngung des Bodens oder des Blattwerks ausgeglichen werden.

Für viele Nährstoffe, insbesondere Mikronährstoffe (oder Spurenelemente), kann die Blattdüngung die einzige Lösung sein. Die benötigten Mengen dieser Nährstoffe (von 2-5 g für Molybdän bis 1-2 kg für Eisen) sind so gering, dass die gesamte benötigte Menge einfach über die Blätter ausgebracht werden kann. Bei anderen Nährstoffen, sekundären und wichtigen Elementen können Blattanwendungen sehr hilfreich sein, um die Pflanzen zu unterstützen und Mangelerscheinungen zu vermeiden oder zu beheben. Berücksichtigen Sie, dass Pflanzen mit einem Mangel an z. B. P bereits eine gewisse Menge dieses Elements aufgenommen haben. Sie müssen nur mit einer zusätzlichen Menge des Elements ergänzt werden, um den Mangel zu beheben. Es ist nicht notwendig, den gesamten Bedarf der Pflanze zu decken. Diese kleineren Mengen können oft über das Blatt ausgebracht werden!

Die Blattdüngung regt die Pflanze auch dazu an, ein größeres und voluminöseres Wurzelsystem zu entwickeln. Sie ist in der Lage, ein größeres Volumen des Bodens zu erkunden und kann daher die Reserven des Bodens besser und effizienter aufnehmen, wodurch die Notwendigkeit, dem Boden noch mehr Düngemittel zuzuführen, verringert wird (im Nährstoffhaushalt sind mehr Elemente verfügbar). Ein weiterer Vorteil dieses voluminöseren Wurzelsystems ist, dass die Pflanze mehr Wasserreserven erreichen kann, was sie etwas trockenheitsresistenter macht.
Viele Versuche von BMS Micro-Nutrients haben gezeigt, dass mit den Blattdüngerprogrammen die Bodendüngung stark reduziert werden kann. Der Umweltnutzen dieser Reduzierung besteht darin, dass der Kohlenstoff-Fußabdruck der Düngung um bis zu 90 % verringert werden kann. Weitere Vorteile sind eine geringere Wasser- und Bodenverschmutzung sowie logistische Vorteile durch weniger Transport und Manipulation von Düngemitteln.
Alle diese Vorteile sind in unserem ECOMETHOD-Programm vereint. Landwirte, die die Richtlinien dieses Programms befolgen, können eine Erklärung über ihren reduzierten Kohlenstoff-Fußabdruck für eine bestimmte Kultur und ein bestimmtes Feld in einem bestimmten Jahr erhalten (lesen Sie mehr darüber www.ecomethod.eu).

3. Richtige Zeit:

Dies ist der am schwierigsten zu kontrollierende Aspekt bei der traditionellen Bodendüngung. Wie wir alle wissen, ändert sich der Nährstoffbedarf der Pflanzen im Laufe ihrer Entwicklung. In der Anfangsphase benötigen die Pflanzen mehr Stickstoff, Phosphor und zum Beispiel Zink. In späteren Stadien haben die Pflanzen einen höheren Bedarf an Kalzium und vor allem an Kalium in fruchttragenden Kulturen.
Um die Verfügbarkeit zum richtigen Zeitpunkt zu verbessern, können einige Maßnahmen ergriffen werden. Traditionell werden Düngemittel zu Beginn der Saison vor der Aussaat ausgebracht. Die Verfügbarkeit zum richtigen Zeitpunkt ist nicht gewährleistet und kann während der Saison nicht kontrolliert oder geändert werden. Düngung, Fraktionierung und die Ausbringung bestimmter Elemente zu bestimmten Zeitpunkten sowie die Verwendung von Langzeitdüngern sind wichtige Techniken, um die zeitliche Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanzen zu verbessern. Wenn die Nährstoffe erst einmal im Boden angekommen sind, haben wir leider keine Kontrolle mehr darüber, was weiter mit ihnen geschieht.

• Bleiben die Elemente der Pflanze verfügbar oder nicht? Nach der Ausbringung kann es zu einer Wechselwirkung mit dem Boden kommen, möglicherweise aufgrund eines hohen pH-Werts im Boden, wodurch sie nicht mehr verfügbar sind.
• Befinden sich die Nährstoffe in Reichweite der Wurzeln? Die Nährstoffe könnten mit dem Bewässerungswasser (oder Regenwasser) ausgewaschen werden?
• Ist es noch der richtige Zeitpunkt für eine Absorption? Die Mineralisierung von organischem Material/Dünger und die daraus resultierende Freisetzung von N erreicht oft ihren Höhepunkt nach der Periode des hohen Pflanzenbedarfs!
• Sind die Umgebungsbedingungen gut für die Aufnahme durch die Pflanze? Zum Beispiel wird kaltes Wetter in frühen Entwicklungsstadien der Pflanzen die Verfügbarkeit von dringend benötigtem P und Zn zu diesem Zeitpunkt verringern.

Mit der Blattanwendung können Sie einen bestimmten Nährstoff genau dann ausbringen, wenn die Pflanze ihn braucht (oder vielleicht besser noch ein wenig vorher, damit die Pflanze gut vorbereitet ist). Die Pflanzen werden geradezu gezwungen, die über das Blatt ausgebrachten Nährstoffe aufzunehmen, so dass sie sofort in den Stoffwechsel der Pflanze integriert werden können. Es sorgt dafür, dass die Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden.  
Bei Mängeln, die während des Wachstumszyklus auftreten, ist es wichtig, schnell und sofort zu handeln, um eine Unterbrechung des Wachstums zu vermeiden, die sich oft unmittelbar auf den Ertrag auswirkt. Nur eine Blattanwendung kann eine so schnelle Wirkung garantieren.

4. Richtiger Ort:

Das erste und einzige Ziel der Düngung besteht darin, die Pflanzen für ein optimales Wachstum und eine optimale Produktion zu nähren. Welcher Ort kann also besser geeignet sein als die Pflanze selbst, um ihre Nährstoffe zuzuführen. Die Blätter sind nicht die einzigen stoffwechselaktiven Organe, aber sicherlich die aktivsten, in denen der Bedarf an Nährstoffen besonders hoch ist. Durch die Zufuhr von Nährstoffen zu den Blättern werden viele Prozesse aktiviert und erleichtert, die dort ablaufen und sich direkt auf das Wachstum, die Entwicklung und die Produktion der Pflanzen auswirken.
Wie wir gesehen haben, sind Bodenanwendungen oft nicht sehr effizient, auch weil die Wurzeln nicht 100 % des Bodenvolumens erkunden. Wir können natürlich versuchen, die Düngemittel so gut wie möglich in die Nähe der Wurzeln zu bringen, in einer chemischen Form, die in den richtigen Mengen nicht zu sehr mit dem Boden interagiert, aber das alles ist immer noch nicht so effizient wie die Ausbringung der Nährstoffe auf die Pflanzen selbst!

Aus all dem geht hervor, dass die Blattdüngung mehr Aufmerksamkeit und einen höheren Stellenwert in unserem Konzept für eine nachhaltigere Düngung benötigt. Obwohl manchmal eine vollständige Blattdüngung möglich ist, kann sie nicht unter allen Umständen, bei allen Kulturen und in allen Situationen die Bodendüngung ersetzen. Dennoch sollte sie IMMER Teil des gesamten Düngeprogramms sein. Sie kann, ist und muss ein wertvolles zusätzliches Instrument sein, das uns zur Verfügung steht, um nachhaltiger zu düngen.

Der Klimawandel mit seinen verheerenden Auswirkungen zwingt alle Branchen, auch die Landwirtschaft, zu einer nachhaltigeren und kohlenstoffneutralen Produktion. Die Kohlenstoffspeicherung allein wird nicht ausreichen. Wir müssen uns mit allen Aspekten der landwirtschaftlichen Produktion befassen, auch mit dem Aspekt der Düngung. Die Blattdüngung kann uns dabei helfen! Der große Vorteil der Blattdüngung besteht darin, dass es sich um eine Technik handelt, die sofort anwendbar ist und nicht um eine neue Technik, die erst noch wissenschaftlich entwickelt werden muss, um ihren Wert zu beweisen. NEIN, sie ist verfügbar und kann angewendet werden. Also lassen Sie uns das mit den bestmöglichen Produkten tun. Wenn Sie Hilfe bei der Entwicklung eines Blattdüngungsprogramms für Ihre Kultur benötigen, wenden Sie sich an das technische Team von BMS Micro-Nutrients, wir helfen Ihnen gerne.